Video-Beispiele, die nicht gleich überfordern

Das Arbeiten mit Video- resp. Filmmaterial stellt in vielfältiger Weise eine Herausforderung an die Nutzer dar. Dies gilt sowohl für den rezeptionsästhetischen Zugang wie auch für die eigene Herstellung kleinerer oder umfangreicherer Sequenzen. Für die Verwendung in Ausbildungszusammenhängen ist in jedem Fall zu raten - und dabei ist es egal, ob es sich um theoretische oder praktische Szenarien handelt -, dass man vor der Beschäftigung mit dem Material eine realitätsgerechte Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und der zur Verfügung stehenden Zeit vornimmt; und dabei gilt, dass Lehrende wie Lernende sich in ihren Fähigkeiten allzu leicht überschätzen. Wer selbst einmal eine Filmszene von nur 5 Minuten deskriptiv und ideologiekritisch untersucht hat oder eine Szene gleicher Länge gedreht, geschnitten und vertont hat, der weiß, wie schnell man die gesetzten Zeitbudgets und eigene Frustrationstoleranzen überschritten hat. Also: Wenger ist mehr! Dass heute in der Regel mit digitalem Equipment gedreht und geschnitten wird, kommt der Videoarbeit in unterrichtlichen Zusammenhängen sehr entgegen. Zum einen kommen Material und Verfahren den Gewohnheiten der Lernenden entgegen; zum anderen können so Finanz- und Zeitaufwand im Rahmen überschaubarer Größen gehalten werden.


Zigarette?

Mit diesem Video liegt ein Beispiel vor, wie in der Schule unter reduzierten gestalterischen Ansprüchen ein Film gedreht werden kann, der Macher wie Rezipienten mehr als nur zufrieden stellt.

Der Film wurde am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium in Münster (Westf.) 2002 in einem Literaturkurs hergestellt. Die Arbeit daran dauerte ein Schuljahr. Die besonderen Lernzusammenhänge dieser speziellen Kursform mit ihren produktorientierten Verfahren haben wesentlich zum Gelingen des Filmprojekts beigetragen.

Natürlich wurde nicht ein komplettes Jahr gedreht. Notwendige, die Dreharbeiten umgebende Arbeiten mussten selbstverständlich vorbereitend und begleitend geleistet werden:
- Einführung in filmsprachliche Mittel
- Übungen mit der Kamera
- Erlernen des Umgangs mit Hard- und Software
- Erlernen schauspielerisch akzeptablen Rollenverhaltens
- Suche und Aufbau der Sets (Mise-en-Scéne)
- Drehbuchentwicklungen
- Soundgenerierungen
- Entwicklung von charakteristischen Schneideverfahren.

Die Arbeit am Video wurde insbesondere erleichert durch den Ersatz der Dialoge zugunsten einer die Szenen charakterisierenden Soundregie.


Beim Starten des Videos sollte - so die verwendete Datenleitung keine DSL-Verbindung ist - manchmal ein wenig Geduld geübt werden.

Zu empfehlen ist es ohnehin, das Video erst abzuspeichern und dann im Player zu betrachten.

Rthome

Das Video wird wegen der Datenmenge nicht vollständig gezeigt. Da wesentlich nur die Outtakes fehlen, bleibt die Story erhalten. Allerdings wurden einige Abstriche am Sound und der Bildqualität notwendig, um eine noch akzeptable Downloadzeit zu erreichen.



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